Heute schon gelächelt?

Wusstest du, dass Kinder 400-mal am Tag lachen, Erwachsene hingegen nur 15-20-mal? Wann haben wir verlernt zu lachen? Wann ist der Spaß auf der Strecke geblieben?

„Sei doch vernünftig!“, „Sei erwachsen!“, „Sei nicht so kindisch!“ – Erinnerst du dich an diese Ermahnungen?

Das sind alles Sprüche aus meiner Jugend, mit denen die Erwachsenen versucht haben, uns zu erziehen und uns ernster zu machen. „Warum?“, fragst du dich? Ich bin überzeugt, sie haben es gut gemeint und wollten nur das Beste für uns. Ihre Absicht war es, uns auf den Ernst des Lebens vorzubereiten und uns frühzeitig klar zu machen, dass „das Leben kein Ponyhof ist“.

Mittlerweile weiß ich, dass Lachen nicht nur gute Gefühle erzeugt, sondern auch die Gesundheit fördert. Wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass 17 Muskeln in der Gesichtsregion aktiviert werden, wenn ein Mensch herzhaft lacht. Im gesamten Körper sind es sogar 80 Muskeln. Da brauchst du nicht extra ins Fitnesscenter zu gehen, denn Lachen ist ein gelungenes Bauchmuskeltraining, wenn du es täglich zehn Minuten tust. Zehn Minuten am Tag – das ist nicht viel. Und trotzdem laufen viele von uns ernst durchs Leben und verbieten sich jeglichen Spaß, denn das wurde uns von klein auf eingeimpft und sitzt tief in unseren Erinnerungen und Glaubenssätzen.

Schule darf auch Spaß machen!

Meine Tochter geht nun in die 1. Klasse Gymnasium und ich stelle mit Freude fest, dass diese Schule vieles anders macht. Die Erkenntnis, dass das Gelernte viel besser im Gedächtnis bleibt, wenn die SchülerInnen dabei Spaß haben, scheint bei den Lehrkräften angekommen zu sein. Ich war sehr erfreut, zu erfahren, dass es selbst in Mathematik Möglichkeiten gibt, den Unterricht spannend zu gestalten, beispielsweise durch Recherchen im Freien. Die Kinder entwickeln dadurch viel mehr Interesse, verinnerlichen das Miteinander und die Teamarbeit und lernen dadurch entspannt, ohne Stress oder Angst, mit der Materie umzugehen.

Ist das Leben ein Ponyhof?

Inzwischen bin ich zu der Ansicht gekommen, dass das Leben doch ein Ponyhof ist! Wir dürfen immer Spaß haben und lachen! Ich ermutige die TeilnehmerInnen meiner Workshops gerne, gleich in der Früh im Bad in den Spiegel zu blicken und sich selbst anzulächeln. Egal in welcher Stimmung du bist, diese Übung signalisiert dem Körper: „Wir lächeln, wir sind gut drauf!“

Dank der Spiegelneuronen erkennt dein Gehirn anhand des lächelnden Gegenübers, dass du fröhlich bist und übernimmt dies nach einem kurzen Moment. Wenn du lächelst, reagiert also dein Körper darauf und das Gefühl des Fröhlichseins wird transportiert. So kann der gute Tag beginnen!

Dieses Phänomen tritt natürlich auch bei anderen Leuten auf. Je mehr Menschen du anlächelst – sei es auf dem Weg in die Arbeit, in der U-Bahn oder im Büro – desto mehr Fröhlichkeit verbreitest du. Sei nicht entmutigt, wenn der eine oder andere grantige Wiener nichts damit anzufangen weiß. Manch ein Zeitgenosse wird dich vielleicht ungläubig ansehen und denken: „Was ist denn mit der/dem los?“. Das ist nur, weil er es nicht mehr gewohnt ist, unverhofft in ein freundliches Gesicht zu blicken. Verlass dich drauf: irgendwann wird auch der letzte „Grantscherm“ merken, dass ein Lächeln guttut und er sich dabei durchaus wohlfühlt. Dann passiert auch noch folgendes: All die Leute werden ihr Lächeln weitersenden und noch mehr Mitmenschen „anstecken“.

Dies ist auch meine Message, die ich tagtäglich selbst verbreite: Es ist leicht, zu lächeln – und es macht so gute Gefühle. Es verbessert nicht nur die Gesundheit, sondern verändert die Stimmung, die eigene Einstellung zum Tag und auch die Kommunikation mit anderen Menschen. Ich habe es selbst erlebt, dass Menschen dadurch ganz anders auf mich zugegangen sind und viel offener mit mir gesprochen haben – nur durch ein Lächeln!

Probiere es einfach aus – gleich heute bei deiner nächsten Begegnung und schreib mir in den Kommentaren, welche Reaktionen du damit ausgelöst hast.